22.12.2020 –

Jeder weiß vermutlich, dass wir in den hochentwickelten Industriestaaten seit Jahrzehnten über unsere Verhältnisse gelebt und Ressourcen verbraucht haben, die nächsten Generationen gestohlen wurden. Wir können nicht mehr sagen, dass wir da nichts gegen tun können und andere dafür verantwortlich sind.

Wir können an vielen Stellen, bei privaten wie gemeinschaftlichen, also kommunalen Entscheidungen immer auch abwägen, ob ein neu geplanter Ressourcenverbrauch gerechtfertigt und unbedingt notwendig ist. Dafür bedarf es Strategien, Vereinbarungen und Grundsätze, an denen wir unsere Entscheidungen messen können. Wir als Fraktion setzen uns also dafür ein, einen weiteren Ressourcenverbrauch zu minimieren, die Umwelt zu schützen und den nachfolgenden Generationen eine intakte Lebenswelt zu hinterlassen.

Das betrifft die Entwicklung der Stadt in ihrer Komplexität der Entscheidungsfindung und nicht nur einzelne Teilbereiche, die vielleicht mit anderen Entscheidungen nicht kompatibel sind. Ziel sollte es dabei immer sein, die breite Öffentlichkeit mitzunehmen, in die Entscheidungsfindung einzubinden und Beteiligungsrechte einzufordern, auch wenn ein Bürgerentscheid dafür erforderlich wäre.

Daraus ergeben sich für uns verschiedene Schwerpunkte, an denen wir ständig arbeiten.

1. Umfassende Bürgerbeteiligung bei kommunalen Planungsprozessen einzufordern und Öffentlichkeit bei Entscheidungen herzustellen,
2. Naturraum zu schützen, Freiflächen auszubauen und zu vernetzen, das Stadtklima zu verbessern und Klimaanpassungen zu bewirken,
3. Nachhaltige Konzepte auch in der Abstimmung mit den Umlandgemeinden zu vertreten.

In allen Ausschüssen der Bürgerschaft ist die Fraktion vertreten, findet aber leider nicht immer genügend Verbündete und Gleichgesinnte, die unseren Ansatz unterstützen. Die Leitung des Ausschusses für nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Klimaschutz liegt in der Hand unserer Fraktion, wird aber in der Stadt sehr stiefmütterlich behandelt. Es ist ein neuer Ausschuss, der sich in der derzeitigen Corona-Situation noch nicht etablieren konnte und häufig als unwichtig an der Durchführung der Sitzungen behindert wird. Dabei sollten gerade in diesem Ausschuss die Verknüpfungen der Themen anderer Ausschüsse liegen. So hat jedes Baugebiet und jede neue Straße selbstverständlich Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Klimaschutz in der Hansestadt Wismar. Auch die Entwicklung des Hafens und der regionalen Wirtschaft hat mit den daraus resultierenden Stoffkreisläufen mit der nachhaltigen Entwicklung, Umwelt und Klimaschutz zu tun, wie auch andere Themen. Deshalb werden wir uns auch weiterhin für eine nachhaltige Stadtentwicklungspolitik engagieren, die dem Klimawandel angemessen ist und unserer Stadt und der Umwelt auf lange Sicht Entwicklungs- und Veränderungsoptionen offenhält. Dafür brauchen wir aber noch viel mehr Unterstützung – VON IHNEN.